Drachen-, Yngling und Alpencup (J70) 12.-13. August 2023
Der Hafenmeister erschrak am Montag leicht, als er feststellte, wie viele Teilnehmer sich für das Wochenende vom 12./13. August angemeldet hatten. Und es wurden noch ein paar mehr – am Schluss mussten für 45 Boote Platz gefunden werden und aufgrund der Wetterprognose war anzunehmen, dass auch viele Nicht-Regattasegler unser schönes Areal geniessen wollten.
Am Samstag war das Team vom Werftausschuss präsent, Hafenmeister Baumann wies höchst persönlich die PW’s ein und verschenkte keinen Centimeter an freier Parkfläche. Auch das Restaurant war gut vorbereitet, dutzendweise ging Pasta, Sandwich und Getränke über die Theke.
So war beim Skippermeeting um 12.45 Uhr alles für ein Seglerfest angerichtet und es fehlte nur der Wind. Der WFL liess, auf Thermik hoffend, trotzdem auslaufen, allerdings auch mit dem Hinweis, dass er bei allfälligen Regenfällen im Oberland auch auf Oberwind hofft und aufgrund der Lichtverhältnisse problemlos bis nach 20.00 Uhr gesegelt werden kann.
Die Thermik blieb aus, heisse Stunden für die auf dem Wasser wartenden Crews. Im Kandertal entleerte sich eine Wolke und es wurde ein Lauf Richtung Spiezberg ausgelegt, die Tonne aufgrund der erwarteten Linksdrehung grosszügig zu fest links ausgelegt und gestartet, bevor der Wind sich richtig etabliert hatte. Der Wind drehte allerding mehr als erwartet und so musste für die Ynglings eine neue Startlinie gelegt werden. Da der Wind nicht wirklich überzeugte, wurde dieser Lauf abgekürzt. Der Wettfahrtleiter war seiner vorgegebenen Geschwindigkeit selber nicht so gewachsen und liess die Auslegetonne im Luv zu früh rausnehmen. Dies kostete dem TYC-Team von Stephan Speiser, Michèle Grossenbacher und Sophie Mosegaard die Führung und in der Endabrechnung das Podest. An dieser Stelle nochmals eine grosse Entschuldigung vom Wettfahrtleiter an dieses Team und danke für den Sportsgeist, wie sie das hingenommen haben.
Der Regen war inzwischen über Spiez, im Westen klarte es immer mehr auf und es konnte ein zweiter Lauf bei guten 10 – 12 Knoten gesegelt werden. 18.00 Uhr war vorbei, der Oberwind versprach noch zuzunehmen und somit war die Flexibilität der Küche gefragt. (Und die waren sehr flexibel!) Ein Telefon ins Restaurant; «die kommen heute später rein, Kochherd runter- und Grillglut nicht hochfahren» und dann wurde zum dritten Lauf gestartet. Für die J70 gab es herrliche Gleitfahrten – eine endete allerdings fast im Donnervogel und das hätte dann die Diskussion über ein neues Startboot wohl erübrigt – und auch die Drachen und Ynglings kamen auf dem Vorwinder sehr spektakulär daher. Ich hoffe, dass es ein paar Fotos auf unserer Webseite geben wird. Zum Schluss gab es für alle ein Rolling Home mit 21 Knoten Wind in den schönen Abend und zum Einlaufbier auf dem Damm. Am Abend herrschte somit eine gute Stimmung, die Küche trug ihren Teil dazu bei. Der WFL vergass, das Megaphon wegzuräumen und offenbar haben dann noch einige probiert, ob es funktioniert. Ja, es funktionierte und vielen Dank dem Hafenwart Andi Ruch, der für Ruhe sorgte und die Flüstertüte einzog und verräumte….
Sonntag = Sommertag. Um 10.00 logischerweise kein Wind, dafür lief die Kaffeemaschine auf vollen Touren, so soll es auch sein. Auslaufen in keinen Wind um 13.00 Uhr, diesmal enttäuschte die Thermik nicht. Sie kam zwar spät, aber sie kam. 14.25 Uhr konnten die J70 auf die Bahn geschickt werden. Die Starts der Drachen und Ynglings liefen ebenfalls problemlos und so konnte ein ganzer Lauf für alle gesegelt werden. Dank der Doppelfunktion vom TYC 2, der nicht nur als Bojenleger fungierte, sondern jeweils auch als Zielschiff für die Drachen- und Ynglingklasse, wurde Punkt 15.30 Uhr und unter Einhaltung der letzten Startmöglichkeit für die J70 noch ein fünfter, allerdings abgekürzter, Lauf gestartet.
Das Auskranen wurde sehr speditiv vom Werftausschuss organisiert. Die Siegermannschaft der Drachenklasse, Jürg Wittwer, Bernhard Wohlwend und Leo Stauffer, alles Werftausschuss-Mitglieder lieferten somit nicht nur auf dem Wasser, sondern auch an Land eine Spitzenleistung ab. Bei den Drachen schafften es ausserdem die Mannschaft von Andreas Honegger, Bernhard Zaugg und Lionel Rupp sowie die Mannschaft von Walter J. Zürcher, Andreas Betschen und Erik Mosegaard auf’s Podest.
Bei den J70 dominierte die junge RCO Crew mit Nick Zeltner, Silvan Zuppiger, Till Seger und Cedric Schenk, gefolgt von einer weiteren RCO Mannschaft mit Stefan Seger, Niklaus Zimmermann, Dominik Liener und Karin Nordstroem. Dritte wurden vom Regattaclub Bodensee Jonathan Rutishauser, Stephan Zurfluh, Laurenz Grabher, verstärkt mit dem TYC Mitglied Lorenz Ninck.
Jürg Wenger, Ruben Schild und Dominik Auer legten mit zwei ersten und einem zweiten Rang am Samstag souverän vor, der Sieg war ihnen eigentlich schon am Samstag sicher. Spannender war es bei den anderen Podestplätzen, lediglich drei Punkte Rückstand hatte der sechstplazierte auf den zweiten Rang, der von der RCO Mannschaft Christoph Rytz und Jürg Aeschlimann belegt wurde. Es folgten auf Platz drei Oskar Erdin, Michèle Spörri und Markus Niedermann und auf Platz vier eben das erwähnte Team von Stephan Speiser.
Herzlichen Dank an die Drachen- und Ynglingflotte für die Organisation dieses tollen Drachen- und Ynglingcups. Ebenfalls an den AFG und das Restaurantteam mit Sabrina Fischer, die rund 140 Leute verköstigten. Der Werftausschuss war vollständig da, vielen Dank. Auch einmal möchte ich die Bootsbesitzer erwähnen, die ihre Boote umplatzieren, damit solche Anlässe reibungslos durchgeführt werden können. Und natürlich und insbesondere meinen Helfern von der Wettfahrtleitung, die den von seinen Geschwindigkeitsansprüchen leicht überforderten Wettfahrtleiter sicher und kompetent unterstützten und eine Superarbeit ablieferten.
WFL Ruedi Baumman
Hier geht’s zu den Ranglisten Drachen, Yngling und J70
Bilder von Peter Kupferschmied:
drachen: https://photos.app.goo.gl/EvCGRM76MTRKfhFt9